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Ein Jahr Nordamerika  mit dem eigenen Expeditionsmobil - auch abseits der üblichen Touristenpfade durch Kanada und die USA

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USA: Kalifornien 5: Wälder und Küste im Norden

(© CPL – 03. Mai 2010)


Unser erstes Ziel nach den Alabama Hills soll der Mono Lake sein. Hierzu fahren wir die 395 in
Richtung Norden. Die Straße steigt stetig an, auf den Bergen liegt noch viel Schnee.



Im Gebiet des Mono Lake angekommen geht es auf der 120 – diese ist Gottseidank offen, viele andere
Straßen hier oben sind noch geschlossen – Richtung South Tufa. Bevor wir den See erreichen erregt
an einer schmalen dirt road ein kleines Schild unsere Aufmerksamkeit. Zu einem Krater soll es
gehen. Bald ist der Panum Crater erreicht. Insgesamt gibt es 21 Vulkankegel südlich des Mono Lake.
Der älteste entstand vor etwa 35.000 Jahren. Panum Crater ist der jüngste, er entstand vor knapp
600 Jahren. Da es sehr windig ist unternehmen wir zunächst nur eine kurze Wanderung. Dabei
entdecken wir unterhalb des Kraters einen ganz guten Übernachtungsplatz, der sogar windgeschützt
ist. Am folgenden Tag schauen wir uns dann noch etwas genauer um. An Obsidian-Lava vorbei
besteigen wir den Krater.




Wir sind wieder bei Minustemperaturen in den Nächten und morgens angekommen, aber das Wetter ist
ansonsten gut. So geht es zum Mono Lake, zunächst zu den South Tufa. Der Mono Lake ist einer der
ältesten Seen in Nordamerika sowie der größte Kratersee der Welt. Das Wasser im See ist gut 2 ½
mal so salzig wie Meerwasser, es ist extrem alkalisch. In Verbindung mit calciumhaltigem
Süßwasser entstehen im Laufe der Zeit die sogenannten Tufas. Wenn auch noch Sand im Spiel ist,
bilden sich die sogenannten Sand-Tufas.






Fische können im See nicht leben, dafür aber Millionen von winzig-kleinen Shrimps und
Fliegenlarven sowie die Alkalifliegen im Uferbereich. So kommt es, dass man zahlreiche Vögel
entdecken kann.





Eigentlich wollten wir uns die Ghosttown Bodie anschauen, aber sämtliche Zufahrten hierhin sind
aufgrund des vielen Schnees noch geschlossen. Als „Ersatz“ fahren wir nach Virginia City in
Nevada – nicht zu verwechseln mit dem Virginia City in Montana (siehe Bericht Montana und Wyoming).
Es liegt sowieso fast an unserem weiteren Weg bei Carson City und Reno, nur ein kleiner Umweg ist
nötig. Die Gebäude entlang der Hauptstraße sehen in etwa immer noch so aus wie zur Blütezeit der
Stadt in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts. Geschickt vermarktet ist es beileibe keine
Ghosttown, sondern boomt auch heute noch. Allerdings wird heute kein Geld mehr mit Gold und Silber
verdient, sondern mit den zahlreichen Touristen.




Auch unser geplanter Besuch im Lassen Volcanic National Park fällt nahezu ganz aus. Zugänglich ist
lediglich der Bereich des Visitor Centers, es ist nicht daran zu denken, auch nur eins der
Geothermalgebiete zu erreichen. Immerhin können wir im Lassen Volcanic National Forest sehr schön
übernachten. Und ein Lagerfeuer machen können wir auch, was wir abends jetzt bei entsprechender
Windlage auch wieder häufig tun, denn mittlerweile sind wir wieder im Besitz eines offiziellen
„Fire Permits“ (siehe Dies und das).




Über die California 36 fahren wir Richtung Küste. Hier auf der Strecke sind die Bedingungen wieder
ganz anders. Es blüht sehr viel, es ist wieder deutlich wärmer, so dass wir unseren Hochzeitstag
(immerhin ist es der 30ste!) mit Sekt draußen im Wald feiern können.







Nun wollen wir uns noch einmal Redwoods anschauen, diesmal allerdings nicht die Giant Sequoias
(Mammutbäume), wie bereits im November im Sequoia Nationalpark (siehe Bericht Kalifornien 2),
sondern die sogenannten „Coast Redwoods“. Wie der Name „Küsten-Mammutbäume“ sagt, wachsen diese
im Bereich der Küste. Sie sind die höchsten Bäume der Erde und können über 100 m hoch werden.
Entsprechend schwierig ist es, sie zu fotografieren. Leider sind durch intensive Abholzungen nur
noch kleinere Restbestände übrig geblieben, die heute in State und Nationalparks geschützt werden.
Südlichster State Park ist der Humboldt Redwoods State Park. Entlang der Avenue of the Giants
entdecken wir außer den sehr beeindruckenden Mammutbäumen auch zahlreiche Calypso-Orchideen.




Im State Park darf man hier nicht frei übernachten, so checken wir auf dem derzeit einzigen
offenen Campground ein. Wie in allen kalifornischen State Parks knöpft man hier den Besuchern
neuerdings richtig Geld ab - $ 35 für eine sogenannte dry site, das ist extrem viel. Und fürs
Duschen muss man nochmals extra löhnen. Entsprechend ist auch nur wenig Betrieb, obwohl der Platz
ganz nett ist.



Wir bleiben deshalb auch nur eine Nacht hier. Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zum
Mattole Beach. Hierfür fahren wir die Mattole Road, die am Albee Creek entlang durch wiederum
eindrucksvolle Redwoodbestände führt.




Am Mattole Beach liegt direkt hinter den Dünen ein kleiner BLM-Campground. Für $ 8 darf man hier
bleiben. Dies nutzen wir mehrere Tage, es gibt viele Tiere zu sehen, die Dünen sind überwuchert
mit blühenden „Silky Beach Pea“. Auch „Seaside Daisies“ finden wir. Der Strand ist übersät mit
Treibholz. Einzig der teilweise sehr heftige Wind ist etwas störend.







Über Ferndale mit sehenswerten viktorianischen Häusern (echt alt, nicht nachgebaut – könnte auch
in England stehen) geht es zu den nördlicheren Redwood-Parks. Hier reichen die Redwood-Bestände
teilweise noch bis fast an den Strand. Sehr schön auch die zahllosen blühenden „Trilliums“ sowie
das „Redwood Sorrel“, eine Sauerkleeart (wie vieles in Amerika sehr, sehr groß!).








Eine Besonderheit im Prairie Creek Redwood State Park sind die Roosevelt Elk, eine große Hirschart,
die in Kalifornien schon fast ganz ausgerottet war, deren Bestände sich aber jetzt durch
Schutzmaßnahmen wieder erholt haben. Im Bereich des Elk Prairie Campgrounds (wieder $ 35!!!)
lassen sich diese sehr gut beoachten. Außerdem ergeben sich hier auch gute Gelegenheiten,
Diademhäher zu sehen. Im Küstenbereich sehen wir zahlreiche Whimbrels.




Ganz vermeiden kann man das Übernachten auf den teuren State Park Campgrounds wahrscheinlich nicht,
aber man kann es reduzieren. Gute Adressen im Umfeld sind beispielsweise County Parks, die nur
ungefähr ein Drittel bis maximal die Hälfte kosten. Allerdings lassen sich diese nicht unbedingt
leicht finden, selbst in den Campbooks des AAA tauchen sie nicht immer auf. Also lokal bei Visitor
Centern usw. Informationen einholen!

Nördlichster und letzter Redwood-Park ist der Jedediah Smith State Park. Die Küstenbereiche lohnen
einen Besuch. Unbedingt empfehlenswert ist außerdem eine Fahrt auf der nicht asphaltierten,
teilweise sehr engen Howland Hills Road durch sehr schöne alte Redwood-Bestände.





Auf der weiteren Strecke finden wir sogar etliche Exemplare der California
Pitcher Plant – eine fleischfressende Pflanze.



Letzte Stadt Kaliforniens vor der Grenze zu Oregon ist Crescent City. Die Küste hier bietet
schon – wie bereits die Küste im Jedediah Smith State Park - Einen Vorgeschmack auf das, was in
Oregon zu erwarten ist.



Im Fischerhafen sind weniger die Fischerboote als zahlreiche Seehunde und Seelöwen sowie viele
Vögel, u.a. Brillenenten und Eistaucher für uns die Hauptattraktion. Außerdem gibt es zahlreiche
Fischadler, die sich gut bei und nach der Jagd beobachten lassen.







Auf unserer neueren Seite könnt Ihr weitere Berichte zu Kalifornien finden:
Nördliches Kalifornien: Vom Mono Lake zu den Redwoods

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